Asthma
- MedizinWissen
- 2. Juni 2019
- 3 Min. Lesezeit
Die meisten Menschen können mit dem Begriff Asthma etwas anfangen. Was genau dahinter steckt, ist jedoch den meisten ein Rätsel. Hier kommen wir ins Spiel, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Wenn man über Asthma spricht, meint man in der Regel das sogenannte Asthma bronchiale, um das es in diesem Artikel gehen soll. Es gibt nämlich eine weitere Art von Asthma, und zwar das Asthma cardiale, das teilweise ähnliche Symptome zeigt, jedoch eine völlig andere Ursache hat und daher auch komplett anders behandelt wird.
Wir werden uns daher in diesem Artikel mit dem bekannten Asthma bronchiale beschäftigen und Ihnen das essenzielle über diese Erkrankung vermitteln.
Allgemein
Das Asthma bronchiale ist eine Erkrankung der Atemwege, welches meistens eine chronische, also lang andauernde, Entzündung der Atemwege als Ursache hatte. Dadurch kommt es oft zu vorübergehenden Einengungen oder überempfindlichen Reaktionen des Bronchialsystems. Das Bronchialsystem ist Teil der Atemwege. Die Bronchien sorgen dafür, dass die eingeatmete Luft bis an die Lungenbläschen gelangt, in denen schließlich der Sauerstoff auf das Blut übertragen werden kann. Durch diese Entzündung und Reaktion des Bronchialsystems kommt es somit häufig zur Luftnot mit pfeifender Atmung, bei dem schnelles Handeln notwendig ist. Jeder Mensch kann an Asthma erkranken. Oft sind bei Patienten mit Asthma schon in der Kindheit Probleme bei der Atmung festgestellt worden.
Das Asthma bronchiale kann man in verschiedene Unterformen einteilen. Das grundlegende Prinzip ist bei den Unterformen genau der gleiche, allerdings kann es sein, dass sich die Therapie etwas unterscheidet. Im Wesentlichen gibt es folgende Unterformen:
Allergisches Asthma
Nicht - allergisches Asthma
Belastungsasthma
Analgetika - Asthma
Eosinophiles Asthma bronchiale
Ursachen
Es gibt sehr viele unterschiedliche Faktoren, die die Entstehung des Asthma bronchiale beeinflussen. Manche haben einen Einfluss darauf, dass Asthma entsteht und andere beeinflussen z.B. den Verlauf oder die Ausprägung. Wir nennen hier jetzt nur einige:
Genetisch bedingte Anfälligkeit für Asthma
Übergewicht
Allergene wie z.B. Pollen oder Tierhaare
Infektionen
Psychische und Soziale Belastungen
Tabakrauch (Kinder, die Tabakrauch regelmäßig einatmen, haben ein erhöhtes Risiko für Asthma)
Neben diesen Ursachen für die Entstehung des Asthmas, möchten wir auch ein paar Gründe nennen, die einen Asthmaanfall auslösen:
Allergien, kalte Luft
starke körperliche Belastung
Infektionen
Medikamente
chemische, giftige Stoffe
Symptome
Generell ist bei Asthma bronchiale das Ausatmen das Problem. Asthma kann sich unterschiedlich stark äußern und ist auch individuell unterschiedlich schlimm ausgeprägt. Manche Menschen haben einen chronischen Husten, andere Räuspern sich ständig. Wieder andere leiden an Kurzatmigkeit. Dabei kann es sein, dass Patienten, die schon jahrelang an Asthma leiden, z.B. die Kurzatmigkeit gar nicht mehr richtig wahrnehmen, weil der Körper sich schon daran gewöhnt und angepasst hat, sodass die Kurzatmigkeit der Normalzustand ist.
Bei einem Asthmaanfall können dazu aber noch andere mitunter schwerere Symptome dazukommen:
plötzlich auftretende Luftnot
Atemgeräusche bei der Ausatmung mit Brummen und Pfeifen
Angst vor Erstickung
Trockener Husten, Brustenge
Diagnosesicherung
Die Diagnosesicherung erfolgt natürlich vom Arzt. Diese beruhen im Wesentlichen auf 4 Pfeilern: dem ärztlichen Gespräch, der Allergiediagnostik, der Lungenfunktionsdiagnostik sowie dem Provokationstest. Wir gehen nun näher auf die Pfeiler ein.
Das ärztliche Gespräch: Hier kann der Arzt durch gezielte Fragen, die typischen Symptome und Merkmale der Erkrankung feststellen und den Verdacht unter Umständen erhärten.
Die Allergiediagnostik: Dadurch können Allergene festgestellt werden, die der Patient meiden sollte, um einen Asthmaanfall zu verhindern. Außerdem kann man spezifische sogenannte Immunglobulin-Antikörper bestimmen, die evtl. stärker auf Asthma hindeuten.
Die Lungenfunktionsdiagnostik: Bei einem Asthma bronchiale gibt es in dieser Untersuchung ganz typische und relativ eindeutige Ergebnisse, die für ein Asthma sprechen. Dazu gehört u.a. ein positiver Bronchospasmolysetest. (Dieser Test weist ein Asthma bronchiale nach)
Der Provokationstest: Dieser Test wird angewandt bei dem Verdacht auf einem Asthma bronchiale, jedoch ohne starke Symptome. Dabei werden durch Medikamente (Metacholin) oder starke Belastung bewusst die Atemwege eingeengt. Anschließend wird ein Wert bei der Ausatmung bestimmt, der schließlich eine Aussage treffen kann, ob ein Asthma vorliegt oder nicht.
Daneben gibt es noch weitere diagnostische Verfahren, wie Röntgenbilder, die angewandt werden, um ein Asthma bronchiale zu sichern. Doch die 4 erklärten Punkte sind am zuverlässigsten und werden als sehr sichere Methoden angesehen.
Therapie/Behandlung
Die Behandlung des Asthma bronchiale ist relativ Komplex, aber sinnvoll aufgebaut. Bei diesem Krankheitsbild gibt es nämlich ein Stufenschema, das zur Anwendung kommt. Je nachdem, in welcher Stufe sich der Patient befindet, wird ein leicht anderes Therapieschema angewendet. Das bedeutet, dass wenn die erste Stufe nicht ausreichend zu einer Verbesserung der Symptome führt, die nächst höhere Stufe angewendet wird. Natürlich wird auch bei ausreichender Therapie und Beschwerdefreiheit wieder versucht die niedrigere Stufe anzuwenden. Folgende Medikamente kommen über die verschiedenen Stufen hauptsächlich zum Einsatz:
Inhalative kurzwirksame β2-Sympathomimetika wie z.B. Salbutamol
Inhalative Glucocorticoide wie z.B. Budesonid
langwirksame β2-Sympathomimetika wie z.B. Formoterol
Anticholinergika wie z.B. Tiotropiumbromid (bei schwergradigem Asthma ab 18 Jahren)
Neben diesen am häufigsten eingesetzten Substanzen kommen auch andere vor, die im Einzelfall angewendet werden. Diese sind unter anderem sogenannte Biologicals, die meistens Antikörper darstellen.
Zu beachten ist außerdem, dass die vollständige Wirkung von den inhalativen Glucocorticoiden erst nach 2-4 Wochen regelmäßiger Anwendung erreicht ist.
Damit wäre das wichtigste zum Asthma bronchiale gesagt worden. Wir hoffen, dass Sie jetzt ein besseres Verständnis über dieses Krankheitsbild entwickeln konnten freuen uns über Feedback.
Ihr MedizinWissen-Team
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