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Appendizitis - Blinddarmentzündung

  • Autorenbild: MedizinWissen
    MedizinWissen
  • 13. Mai 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Die sogenannte Appendizitis ist eine Entzündung des im Volksmund bekannten "Blinddarms". Dabei stellt die Appendix vermiformis, so der richtige Ausdruck, ein rudimentäres Stück des Dickdarmes dar, welches nun nicht mehr als Dickdarm dient, sondern mehr immunregulatorische Funktion besitzt. Diskutiert wird außerdem, ob der Blinddarm auch die Funktion besitzt den Darm wieder mit Darmkeimen zu besiedeln, nachdem man z.B. Durchfall hatte (Funktion als mikrobiomisches Reservoir).

Die Appendizitis ist eine der häufigsten Ursachen für stärkste Bauchschmerzen, meist im rechten Unterbauch. Betroffen können Menschen jeder Altersklasse sein, jedoch tritt diese Erkrankung meistens bei jüngeren Menschen auf, vor allem zwischen dem 10. - 30. Lebensjahr.

Damit Sie sich etwas genauer damit auskennen, möchten wir hier die wichtigsten Eckdaten zu dieser Erkrankung zusammenfassen.


Ursachen

Zu den Ursachen gehören:

  • Einengungen des Blinddarms, vor allem durch Narbengewebe, Kotsteinchen, Abknickungen

  • Infektionen im Magen-Darm-Trakt

  • seltener Fremdkörper

Je nach Ursache und Entzündungsart kann die Blinddarmentzündung verschiedene Stadien erreichen. Diese Stadien reichen von minimaler Entzündung des Blinddarms, bei dem eine spontane Heilung erfolgen kann, bis hin zur sogenannten Perforation, bei der der Blinddarm sozusagen aufplatzt bzw. reißt. Dies kann letztlich dazu führen, dass Luft und Keime in die Bauchhöhle geraten, die eine Entzündung des Bauchfells hervorrufen. Eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) kann unter Umständen tödlich verlaufen.


Symptome/Beschwerden

Folgende Symptome sind häufig:

  • Bauchschmerzen, die zentral beginnen, aber rasch in den rechten Unterbauch wandern, da sich dort der Blinddarm meistens befindet.

  • Fieber

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen

  • Bei anderer Lage des Blinddarms, können die Schmerzen auch andernorts liegen


Diagnostik

Was macht nun der Arzt, um eine Blinddarmentzündung festzustellen? In der Regel baut die Diagnose auf 3 Pfeilern auf, die in der Grafik aufgezeigt werden und die relativ sicher eine Appendizitis feststellen:

Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten eine Blinddarmentzündung zu diagnostizieren, wie z.B. Röntgen-Untersuchungen oder Computertomographien, allerdings sind die oben gezeigten Untersuchungen die gängigsten Methoden und werden deutschlandweit routinemäßig durchgeführt.


Therapie/Behandlung

Im Wesentlichen gibt es 2 Behandlungsmethoden bei einer Appendizitis. Zum einen ist eine konservative, also nicht-operative, Therapie möglich und zum anderen eine operative Therapie. Dabei rechtfertigt in der Regel alleine schon der Verdacht auf eine Appendizitis eine Operation. Grund dafür ist nämlich, dass der Blinddarm wie oben bereits erwähnt ein Rudiment ist, dem keine wesentliche Funktion zukommt. Das bedeutet, dass der Mensch den Blinddarm nicht zwingend braucht, um zu überleben. Daher wird man lieber eine Operation durchführen und den Blinddarm entfernen, als das Risiko einzugehen, dass sich der Blinddarm tatsächlich entzündet und evtl. "platzt".

Die konservative Therapie wird man dann anwenden, wenn die Beschwerden nicht eindeutig eine Appendizitis anzeigen, diese nur sehr mild ist oder es keine Zeichen für Komplikationen gibt. Dann wird man den Patienten stationär überwachen und antibiotisch behandeln.


Die Prognose ist heutzutage sehr gut. Selbst im schlimmsten Fall, wenn also der Blinddarm perforiert, liegt die Sterblichkeit bei nur knapp 1%. Daher gibt es keinen Grund in Panik zu geraten, wenn man diese Diagnose zu hören bekommt. Die Blinddarmentzündung ist sehr gut zu heilen.


Damit ist das Wichtigste zur Appendizitis gesagt worden. Wir hoffen es hat Ihnen gefallen und hoffen, dass Sie etwas gelernt haben.


Ihr MedizinWissen-Team

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